Landschaftsarchitektur ist ein Werkzeug, um unsere Umwelt im nächsten Jahrhundert neu zu überdenken. Landschaft ist mehr als die Dekoration einer Oberfläche und Struktur.
Jede Stadt und die sie umgebende Landschaft ist ein sich verändernder Organismus, dessen Zukunft sich auf dem Verständnis über seine natürliche und kulturelle Geschichte sowie seiner Lebensprozesse in der Gegenwart aufbaut.
Bei meiner Arbeit gehe ich daher der Frage nach, wie zukünftig die Freiräume und Landschaften zu gestalten sind, wie sie mit den zahlreichen Akteuren produziert werden und welche besonderen Prozesse dafür notwendig sind. Mit den Freiräumen und Landschaften Regionen und Städte zu profilieren stellt einen Anspruch dar, der nur in Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen auf unterschiedlichen Maßstabsebenen eingelöst werden kann.

Komplementarität als grundlegender Ansatz

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Zersiedelung der Landschaften stehen ökologisch nachhaltige Entwurfskonzepte im Fokus zeitgenössischer Stadtentwicklungsdiskurse und sind ein zentrales Anliegen der heutigen Forschung. In meinen Projekten verfolge ich daher einen ökologisch-integrierten Planungs- und Gestaltungsansatz für Städte und ihre Regionen. Integriert steht dabei nicht nur für die Einbindung in den Ortszusammenhang, sondern auch für integrierte, fachressortübergreifende Planungsansätze und Akteurskonstellationen. Der ökologische Ansatz basiert auf naturwissenschaftlichen Kenntnissen über den Ort, den Standort der Städte in der Natur und die Rolle des Menschen bei der Gestaltung der Umwelt.
Urbanismus und Ökologie stehen heute in einer gemeinsamen sozialen und natürlichen systembasierten Abhängigkeit, für eine permanente, ständige Beziehung gestalteter Lebenserhaltung. Als eine Voraussetzung für die Planung und Gestaltung betrachte ich die ökologische Bestandsaufnahme im Sinne einer Checkliste von zusammenhängenden Systemen (wie beispielsweise Geologie, Limnologie, Böden, Vegetation und Tierwelt). Dieses Mapping ist nicht nur nützlich, um zu verstehen, wie ein Ort entsteht, sondern auch ein diagnostisches Werkzeug, mit dem Umweltaufgaben vor der Planaufstellung identifiziert und von Anfang einbezogen werden können.
Weiterhin benötigt es für die Gestaltung von Freiräumen die Kenntnis über soziale Prozesse und über die Akteure, die unsere urbanen Freiräume und Landschaften zerstören, aber auch gestalten und nachhaltig weiterentwickeln.


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