Denkmalpflegerisches Leitbild

Gartendenkmalpflegerisches Leitbild für den ehemaligen Schlossgarten Seerhausen

KLIMAANPASSUNG, PFLANZEN, NATURNAHER ENTWURF, PARK, SPIEL, BETEILIGUNG, BLAUE UND GRÜNE INFRASTRUKTUREN, DENKMALPFLEGE

Im Rahmen der gartendenkmalpflegerischen Sanierungsarbeiten wurden auf der Grundlage von gartenarchäologischen Grabungen und einer umfangreichen Dokumentenrecherche wichtige Wegeverbindungen und Alleen wiederhergestellt. Die Neugestaltung und Sanierung der Gartenanlage basiert auf gartendenkmalpflegerischen und naturschutzfachlichen Genehmigungen.

Die Schlossgartenanlage Seerhausen entstand 1695 und wurde angelegt von Christoph Dietrich Bose.

Das Schloß bildet den Mittelpunkt der Anlage. Wahrscheinlich durch die Nähe zur Jahna und dem Mühlbachgraben wurde der Gestaltung mit Wasser große Bedeutung beigemessen.

Für die gartendenkmalpflegerische Bearbeitung des Schlossgarten Seerhausen gilt der Anlagezustand von 1860 als maßgeblich. Wesentliche Grundlagen hierfür sind die Pläne aus den Jahren 1856 und 1860, in denen die damaligen Umänderungen und Planungsabsichten dargestellt sind. Bei Bedarf wurden auch ältere Pläne herangezogen. Veränderungen von Teilbereichen oder Ergänzungen der Anlage ohne größere Flächengewinne, beispielsweise die Verfüllung der Teichanlage um das Schloß, werden als Überformung von Teilbereichen nur bei Erarbeitung spezieller Zielstellungen berücksichtigt.

Oberstes Ziel der Parksanierung ist die Erhaltung der Originalsubstanz, wobei der originale Bestand der historischen Anlage nicht nur das ist, was von ihrer Urfassung erhalten ist. Neben den materiellen Komponenten sind ebenso die Umgebung, die Raumverhältnisse, die Parkbilder und alle ursprünglich zur Pflege und Unterhaltung ergriffenen Maßnahmen zu berücksichtigen.

Bei der Instandsetzung der historischen Wege wurde beabsichtigt, die historische Substanz möglichst zu erhalten. Der vermutete historische Verlauf der Wege wurde aufgrund von Planüberlagerungen ermittelt. Auf dieser Grundlage wurden die Grabungsorte festgelegt. Anhand von Grabungen konnten Wegeverläufe und -breiten ermittelt werden.

Partner: planerzirkel Halle
Auftraggeber: Gemeinde Stauchitz


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